Nicole (http://mycrimetimeblog.wordpress.com/) hat mir ein sogenanntes
Blog-Stöckchen zugeworfen. Das hat mich zunächst etwas ratlos gemacht, weil ich
mit dieser Form der Blogger-Kultur eigentlich wenig anfangen kann. Doch weil
ich ihren Blog sehr schätze, will ich die gestellten Fragen beantworten. Leider
kann ich das zugehörige Logo (ebenso wie neuerdings auch Bilder) nicht
hochladen, weil ich technisch ein Esel bin und ich mir nicht die Zeit nehme, in
die Tiefen der offenbar vorhandenen Browser-Problematik hinabzusteigen. Sorry!
Und sorry, ich werde das Stöckchen auch nicht weiterwerfen, okay?
Kannst du dich noch an deinen allerersten Krimi erinnern?
Nicht präzise, aber das müssen wohl die
Sjöwall/Wahlöö-Krimis gewesen. Irgendwann in den späten Siebzigern, denke ich.
Seit wievielen Jahren liest du Krimis?
S. o. Aber mit Unterbrechungen. Regelmäßig und viel
eigentlich erst seit etwa 15 Jahren.
Über welchen Krimi hast du dich
zuletzt so richtig geärgert?
Passiert mir sehr selten bis nie. Zum einen, weil ich Empfehlungen
von Kritikern/Bloggern/Freunden folge, zum anderen, weil ich Romane, die mich
nicht packen, sehr schnell zur Seite lege. So ging es mir zuletzt mit Winslows „Vergeltung“.
Muss es in einem Krimi für dich immer zwangsläufig eine
Leiche geben?
Nein, überhaupt nicht. Ich bin ja nicht nekrophil. Menschen
muss es geben, die sich in schwierigen Situationen wiederfinden, die Grenzen
erfahren und/oder überschreiten, die in dem uralten Konflikt „ich und die
anderen“ sich bewähren oder scheitern …
Krimis werden immer blutiger - wie findest du das?
Ich weiß gar nicht, ob das wirklich so ist. Vielleicht
trifft das für die Masse der Schema-F-Krimis zu, die auf den Markt hin
geschrieben sind, aber die lese ich sowieso nicht. Ansonsten gilt: Es muss kein
Blut fließen, aber natürlich tut’s das dann doch sehr oft, weil die Welt ja so
ist, wie sie ist.
Thema Regionalkrimis - wie stehst du dazu?
Das Genre interessiert mich nicht. Wenn ich Touristenführer
lesen will, lese ich Touristenführer. Andererseits sind auch gute
Kriminalromane häufig Regionalkrimis, insofern sie in einer bestimmten
Stadt/Region spielen und es dem Leser gestatten, hinter die Kulissen zu
schauen.
Amiland ist Thriller-Land. Haben wir deiner Meinung nach auch
in Deutschland gute Thriller-Schriftsteller?
Ja, absolut. Ich denke nur an Astrid Paprotta, Zoë Beck, Frank
Göhre und, und, und … die Liste ließe sich fortsetzen.
Wieviele Krimis muss jemand lesen, um sich deiner Meinung
nach "Experte" nennen zu dürfen?
Keine Ahnung. Habe sowieso meine Probleme mit dem
Expertentum. Ob ein Kriminalroman gut oder schlecht ist, wird ein denkender
Leser auch ohne Expertenrat selbst herausfinden.
Gibt es auch einen Krimischriftsteller, den du so gar nicht
leiden kannst?
Einen guten? Nein, fällt mir niemand ein. Wen ich nicht
leiden kann, sind die vielen Dilettanten und die sogenannten Promis, die meinen,
einen Krimi könne jeder schreiben.
Stell dir vor, dir gefällt der Krimi, den du gerade liest,
nicht. Abbrechen oder bis zum bitteren Ende durchhalten?
Siehe oben. Das Leben ist viel zu kurz, um sich mit
schlechten Büchern abzugeben. Und ich esse ja auch nicht auf, wenn es mir nicht
schmeckt …
Möchtest du selbst mal einen Krimi schreiben?
Nein, niemals. Es gibt schon viele zu viele
Krimidilettanten.